Materialien, die leben
Matthias erklärt Design – Folge 3
✨ Wenn Design spürbar wird
Es gibt Dinge, die man sieht und Dinge, die man fühlt.
Materialien vereinen beides.
Sie geben Räumen nicht nur ein Gesicht, sondern auch eine Seele.
Was wir täglich berühren, prägt unser Wohlgefühl stärker als jede Form oder Farbe.
Eine gute Küche entsteht nicht allein durch Funktion oder Proportionen.
Sie entsteht durch Substanz:
- durch Oberflächen, die vertraut wirken,
- durch Strukturen, die im Licht lebendig werden,
- durch Echtheit, die man spürt, noch bevor man sie berührt.
Oberflächen mit Persönlichkeit

Jedes Material erzählt eine Geschichte:
- Holz: warm, handwerklich, natürlich.
- Stein: ruhig, beständig, kraftvoll.
- Beton: modern, ehrlich, reduziert.
- Glas & Metall: präzise, klar, prägnant.
Wenn Materialien miteinander in Dialog treten, entsteht Atmosphäre – nicht laut, nicht aufdringlich, sondern tief.
Ich liebe Kontraste:
- eine kühle Betonfläche neben warmer Eiche,
- matter Lack neben rauer Struktur,
- ein Hauch Metall, der das Licht bricht.
Solche feinen Spannungen sorgen dafür, dass ein Raum „richtig“ wirkt als wäre er schon immer da gewesen.
🤲 Die Haptik entscheidet
Man kann Räume gestalten, die beeindrucken.
Oder Räume, die berühren.
Der Unterschied liegt oft in der Oberfläche:
Ein Material, das gut aussieht, aber künstlich wirkt, verliert beim ersten Griff seine Magie.
Echtes Holz dagegen spricht gleich mehrere Sinne an:
Es riecht, klingt, fühlt sich warm an.
Materialien mit Patina werden nicht schlechter – sie werden ehrlicher.
Kleine Gebrauchsspuren sind keine Makel, sondern Geschichten.
Perfektion ist schön. Echtheit ist besser.
💡 Material & Licht – ein stilles Zusammenspiel
Kein Material wirkt für sich allein.
Es lebt durch das Licht.
Ein sanfter Streif über eine matte Front macht Strukturen sichtbar.
Warmweißes Licht lässt Holz glühen.
Nordlicht kühlt Beton – Abendlicht macht ihn weich.
Naturstein lebt im Tageslicht, verliert aber unter LED seine Tiefe.
Darum wähle ich Oberflächen nie isoliert.
Licht ist kein Add-on.
Es ist Teil der Materialentscheidung – von Anfang an.
🧭 Komposition statt Zufall
Materialien sind wie Noten.
Jede hat ihren eigenen Klang.
Doch erst im Zusammenspiel entsteht Musik.
In einer gut geplanten Küche:
- glänzt nicht alles,
- ist nicht alles matt,
- wirkt nichts beliebig.
Kontrast schafft Spannung.
Spannung erzeugt Emotion.
Dunkler Stein bringt Tiefe.
Helles Holz schafft Wärme.
Matte Fronten geben Ruhe.
Das Ergebnis: Harmonie ohne Eintönigkeit.
🪨 Der Wert des Echten
In einer Zeit, in der Oberflächen industriell perfektioniert werden, wächst die Sehnsucht nach Echtheit.
Menschen wollen Materialien, die sie verstehen können.
Die eine Geschichte erzählen dürfen.
Die Gebrauchsspuren zulassen.
Eine Küche, die ehrlich geplant ist, muss nicht perfekt sein.
Sie hat Charakter – und damit Zeitlosigkeit.
Für mich ist das kein Stil.
Es ist eine Haltung:
Materialien sind kein Dekor. Sie sind das Fundament des Designs.
🏡 Räume mit Substanz
Am Ende soll eine Küche nicht nur funktionieren. Sie soll bleiben.
Man erkennt gute Planung nicht an der Zahl der Schränke sondern daran, wie sich ein Raum anfühlt, wenn man ihn betritt.
- Wenn Holz warm unter der Hand liegt.
- Stein fest und ehrlich wirkt.
- Licht alles zum Leben erweckt.
Dann ist Design mehr als Gestaltung.
Dann ist es Gefühl. Echte Materialien haben etwas, was kein Trend ersetzen kann: Seele.
💬 Mehr Gedanken zu Material, Raum & Wirkung findest du in meiner Serie
👉 „Matthias erklärt Design“.
Nächste Folge: Warum gute Raumplanung mit Bewegung beginnt.
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